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Rodeo zu den Kleinen Kykladen

Was hier wohl gemahlen wurde.Levitha – Katapola/Insel Amorgos – Den Segeltörn auf die Insel Levitha haben wir genossen. Manchmal mussten wir etwas mit dem Motor nachhelfen, aber gegen Mittag schönstes Segelwetter mitten in die kleine Bucht der Insel hinein, auf der nur eine Familie wohnt. Sie sind fleißig dabei, sich für den Sommer vorzubereiten, daneben werden noch Ziegen für das anstehende Osterfest geschlachtet, Gemüse angebaut, Schafe und Ziegen gehalten und das kleine Anwesen blitzeblank geputzt. Die Segler werden dann im Sommer wieder dort bewirtet. Der junge Hofbesitzer legt Wert auf Ökologie und hat Windgeneratoren und Sonnenkollektoren aufgebaut und verbindet so Tradition mit neuer Technologie und rettet dieses kleine Inselchen zwischen den Dodekanes und den Kykladen vor der Vereinsamung.

Wir haben zwei Nächte in dieser wunderschönen Bucht verbracht. In der Nacht bin ich des öfteren aufgestanden und habe das „Himmelszelt“ bewundert. Glasklarer Himmel, fast Vollmond und der Name „Zelt“ habe ich hier begreifen gelernt. Denn hier spannte sich der ganze Himmel über mir mit all den bekannten und namenlosen Sternen, die einen den Weg zeigen können – sofern man sie alle kennt (da bin ich noch lange davon entfernt).

Am Donnerstag haben wir uns von der Muringboje gelöst und sind aufs Meer, weiter Richtung Westen auf die Kykladen. Zu Beginn hatten wir schönen Wind, blauer Himmel, doch der Wind nahm immer mehr zu, wir refften das Groß ins zweite Reff und das war auch gut so. Denn rund 35 Knoten pro Stunde Wind hatten wir bald (das sind ca. 64 km/h) und die Wellen wurden höher und höher, wir schätzen so rund 5 Meter. Wir flitzten mit 6 bis 8 Knoten durch die Wellen. Und unser Boot trug uns schnell nach Amorgos. Das war auch gut so, denn Stephan hatte die Seekrankheit erwischt und ich musste lange Zeit an die Pinne, was bei diesem Wellengang ganz schöne Muckis gibt. Kaum bogen wir in den Hafen ein, wurde es wieder ruhiger und Stephan ging es wieder gut. Hier ist mächtig Schwell im Hafen, aber wir haben nach einer längeren Sucherei einen guten Liegeplatz am Fischerpier gefunden und weit und breit kein Boot, an das wir andozen können. Ich möchte nicht wissen, wie es hier, wenn es mal richtig bläst, mit den vielen Segelbooten aussieht und wo die überall Platz finden. (Für die lesende Seglerschaft – der Kai vonKatapola wird im Moment neu gebaut und ist noch nicht fertiggestellt, daneben sind zwei Fähranleger die auch noch für mächtig Schwell sorgen).

Da wir einen so sicheren Platz haben, haben wir heute einen Spaziergang ins Dorf gemacht. Eigentlich wollten wir in das berühmte Kloster, das wie ein Tropfen Sahne in den Berg gebaut wurde. Aber das Dorf ist noch nicht auf Touristen eingestellt. Für acht Stunden Fußmarsch hätten wir schon sehr viel früher aufstehen müssen, Taxis gab es auch nicht geschweige denn einen Bus und die „Rent a car oder moto“-Läden sind noch nicht geöffnet. Vermutlich wäre das Kloster sowieso auch noch zu… Es ist ja noch Winter!

So haben wir uns auf den Weg in die Chora entschieden und wurden reich belohnt. Aus jedem Stückchen Erde sprießen Blumen in allen Farben, wohin man geht und steht überall duftet es und es beginnt zu blühen. Das „Hauptdorf“ klebt an einem Felsen mit einer Burg drauf, wir laufen kleine Treppchen und Gässchen rauf und runter bis wir zum Hauptplatz kommen und uns dort bei einem griechischen Salat und Gulasch mit Auberginen, dazu einem leckeren Hauswein, niederlassen. So schön kann es sein!

Das Dorf ist sehr gepflegt aber man sieht kaum Menschen dort, wenn dann sind es meist ältere Menschen. Die Häuser sind oder werden gerade hergerichtet und sind zum größten Teil Ferienwohnungen oder –häuser. Die meisten Menschen ziehen weg von den Inseln, denn sie können hier kein Geld mehr verdienen und wie uns gesagt wurde, wird es immer weniger – junge Familien wollen aber auch ihren Kindern etwas weitergeben und gehen deshalb weg in die großen Städte. Manche kommen im Sommer wieder hierher, denn der Tourismus spielt hier die größte Rolle, wobei Amorgos sicherlich zu den unbekannten Inseln gehört. Wir können es jedem empfehlen, der mal ausspannen und wandern möchte, ein bisschen Badeurlaub und Ruhe. Eine Fähre nach Athen gibt es hier schließlich überall.

Wir werden morgen weiter segeln nach Schinoussa, wieder einmal auf eine sehr kleine Insel. Manchmal werden wir kein Netz haben, denn das gibt es nicht überall. Dann geht es weiter nach Ios oder Paros, sofern das Wetter es erlaubt. Das Wetter beobachten wir ganz genau, denn es ist, wie auch in Deutschland, noch sehr wechselhaft. Aber es wird besser.

Ostern ist hier übrigens am 12. April und nicht wie bei uns an diesem Wochenende. So lernen wir etwas dazu. Mal sehen, auf welcher Insel wir dann den Ostersamstag auf –Sonntag begehen. Wir sind schon gespannt.
Für alle, die uns für die Bilder loben, was uns natürlich sehr freut: Wir haben uns ja gegen eine dicke Kamera entschieden, weil wir wissen, dass wir diese nicht immer dabei haben werden. So ist meine kleine Sony immer dabei und für unsere Zwecke reichen die Bilder dicke aus und haben sogar eine hohe Auflösung:-)

 

1 Kommentar

  1. Klaus

    Amorgos ist mein absoluter Favorit in den Kykladen. Ich habe in Katapola wegen Sturm schon einige Tage verbracht und es immer sehr genossen. Schade, dass Ihr das Kloster Chozoviotissa nicht besuchen konntet.
    Hier ein kleiner Link zur Insel Amorgos

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