«

»

In der Caleta Olla

Ein Tag wie dieser wäre perfekt an meinem vorigen Ankerplatz gewesen. Es war wirklich atemberaubend schön dort. Wenn es nur mal zu regnen aufgehört hätte…Aber mein Ankerplatz dort war sehr schlecht. Ich lag sehr dicht an den Felsen und wenn Wind aus der falschen Richtung aufgekommen wäre, hätte es schon wieder geknallt, und das wollte ich nicht. Da konnte mich auch nicht der herrliche, keine 10 Meter vom Boot entfernte  Wasserfall halten.

So bin ich also wieder weitergefahren zur Caleta Olla, wo ich seit gestern Abend liege.
Der Weg hierher war zwar total verregnet, aber es gab immer guten Wind von hinten. Das waren anfangs 20 Knoten in Böen bis 30 Knoten, dann auch mal 40, aber wenn der Wind von hinten  kommt, und man mit den Wellen fahren kann, ist das gar nicht so schlimm. Ich bin die ganze Zeit nur unter ungerefftem Groß gefahren. Das Schwedengroß ist ja eine besonders kräftige Version mit verkleinerter Segelfläche. Ich hab immer so zwischen 5 und 6 Knoten Fahrt gemacht, was für meine Verhältnisse schon prima ist.

Bevor ich vom Südost Arm in den Nordost Arm gefahren bin, habe ich das Groß geborgen und habe mich unter Motor die letzte Meile gegen den Wind in meine Ankerbucht gekämpft.
Der Wind hat am Abend auch bald aufgehört, und so hatte ich eine herrliche ruhige, angstfreie Nacht.
Der Morgen war dann phantastisch. Endlich mal wieder Sonne und Windstille. Ich riss alle Luken auf und ließ Sonne und Wärme ins Schiff und in mich.

Dann gab´s eine warme Dusche. Ich hatte bei der  Motorfahrt gestern das Brauchwasser schön aufgewärmt. Das war mal wieder was für mich Warmduscher. 🙂

Dann gab´s Frühsport. Leider konnte ich nicht zu Fuß an den Gletscher kommen. Der Weg ist zu dicht mit stacheligem Gestrüpp bewachsen und auf dem Bach, der sicherlich vom Schmelzwasser des Gletschers stammt, herrscht eine starke Strömung, gegen die ich nicht mit meiner Little Chenoa ankann.
Ein Spaziergang am Strand war aber auch sehr schön.

Ich hatte sogar Besuch von einem Fischotter. Der kleine, possierliche Kerl inspizierte die große und die kleine Chenoa und zeigte mir sogar, dass er ein guter Rückenschwimmer war.
Es ist also alles bestens hier. Ich habe die Armada sogar über Funk informiert, dass ich hier liege.
Morgen werde ich noch hier bleiben, weil kaum Wind angesagt ist.
Übermorgen wird der Wind wieder auffrischen und mich hoffentlich schön schnell in Richtung Puero Williams treiben. Von dort werde ich mich wieder melden.

Bis dahin macht´s jut und seid herzlich gegrüßt von dem Stephan

Meine Position am 25.1.2017 um 18:00 Uhr:  55° 56′ S und 069° 09′ W

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>