…war gestern nach auswerten der Wetterdaten meine Devise. Es würde sehr wenig Wind geben, und ich trieb ja schon wieder in die Gegenrichtung ab. Ich mag zwar nicht motoren, wie ihr wisst, aber es erschien mir gestern Abend das kleinere Übel zu sein, und so zündete ich die Maschine und dieselte in die Nacht hinein.
Zuerst hatte ich sternenklaren Himmel, da konnte ich sehr gut in Richtung Sirius, einem hellen Stern im Sternbild „Großer Hund“ halten. Später kam auch mal Bewölkung auf, dass ich kaum noch einen Orientierungspunkt hatte, an den ich mich halten konnte. Aber es ging immer so weiter durch die Nacht. Es regnete glücklicherweise nicht, und so stand und saß ich 10 Stunden, unterbrochen von einer kleinen Kaffeepause, an der Pinne, bis um 4:00 Uhr früh endlich etwas Wind aufkam. Ich war froh, das Ruder an die Windfahne abgeben zu können und legte mich in die Koje.
Der Wind hält immer noch an, und ich hoffe, dass ich damit auch noch durch die nächste Strömungszone komme. Wenn nicht, muss ich die gestrige Motoraktion wohl wiederholen. Ansonsten ist alles o.k. an Bord. Das Kochen macht wieder Spaß bei den moderaten Schiffsbewegungen, und ich kann auch mal wieder etwas anderes außer Schokolade und Müsliriegel essen. Mir gehen die kleinen Knabbereien auch demnächst aus. So langsam müsste ich mal wieder irgendwo ankommen, wo ich wieder Schokolade bunkern kann. 🙂
Für die Statistiker: Die Stecke von Florianopolis, Brasilien bis Piriapolis, Uruguay ist auf dem kürzesten Weg ca. 600 Seemeilen weit. Ich bin mittlerweile knappe 900 Seemeilen gefahren, habe aber erst die Hälfte, also ca. 300 Seemeilen gutgemacht. Ich hoffe dass ich nicht wieder so lange fahren muss, um anzukommen. 🙂
Wir weden sehen, aber allet wird natürlich jut!
Liebe Grüße von dem Stephan
Meine Position um 16:00 UTC: 34° 44 S und 049° 00 W