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Der Wind nimmt zu.

Endlich pustet der Wind mal wieder ordentlich. Leider werden wir dadurch nicht schneller.  Er kommt mal wieder so ziemlich aus der Richtung, in die ich segeln möchte (Südwest). Und da kann ich natürlich nur so hoch an den Wind heranfahren, wie es geht, und damit bin ich nicht schnell.  Wie auch immer, wir kommen voran! Mein Etmal heute 70 Seemeilen.Nela und ich haben ja schon eine Wette laufen. Sie sagt, dass ich in 9 Tagen in der Marina von Piriapolis bin, ich sage in 14 Tagen. Mal sehen, wer die Flasche Rotwein zahlen muss. Um ehrlich zu sein, würde ich die Wette gerne verlieren 🙂

Wenn ich aus dem Salon gucke, sehe ich dicke Regewolken, die Wellen sind noch nicht hoch, schätzungsweise einen guten Meter hoch. Der Wind pfeift in der Takelage und wir (Stephan meint die Chenoa und er, die Setzerin) segeln ziemlich schräg auf dem Backbordbug. Das Seewasserventil auf der Backbordseite habe ich zugemacht, sonst  steigt mir das Wasser ins Waschbecken und läuft über. Die Temperaturen sind immer noch sehr moderat, so knapp unter 20°C, aber es fühlt sich für mich, der das ganze letzte Jahr barfuß bei meist über 30°C herumgelaufen ist, sehr kühl an.

Wenn ich eine Weile im Cockpit sitze, muss ich schon 3 Lagen Klamotten tragen. Die erste ist noch kurze Baumwollunterhose und T-Shirt, die zweite eine Softshellsalopette (ärmelloser, langbeiniger Overall) und eine Softshelljacke, die dritte Lage mein Ölzeug und zur Krönung meine schöne Wollmütze. Und sogar in diesen vielen Klamotten wird mir nach ein paar Stunden im Cockpit sitzen kalt. Aber wenn dann Segelsetzen oder -bergen angesagt ist, wird es wieder warm 🙂 In Patagonien werde ich dann eigentlich nur noch die erste Lage durch warme Skiunterwäsche austauschen.  Von derartig schönen Klamotten haben unsere Segelvorväter, die um das Kap Horn herumfahren mussten, nur träumen können.

Und während ich jetzt von einer guten Flasche Rotwein träume, mache ich Schluss für heute.

Macht´s jut bis vielleicht morgen, euer Stephan

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