Das Vorstag ist schon wieder gebrochen. Der Wind hatte Nachts noch mal gut zugenommen und morgens war es dann soweit. Das kräftige Norseman Terminal ist an der gleichen Stelle gebrochen, wie das alte Walzterminal. Es kann eigentlich nur so sein, dass das Terminal nicht genügend Spielraum im Mastbeschlag hat. Das habe ich beim Einbau nicht kontrolliert. Hab das recht schwere Teil nur oben im Mast eingehängt und anschließend unten gespannt.
Die Sturmfock hat leider auch noch ein paar Risse abbekommen. Auch waren mehrere Stagreiter gebrochen. Eigentlich dachte ich mir schon, dass eine Sturmfock etwas weniger Segelfläche haben sollte, 12 m2 kommen mir etwas viel vor aber dann denke ich mir immer, wenn die Fachleute das so konstruieren, wird das schon richtig sein.
Ich habe dann nur schnell klar Schiff gemacht, und wollte die Rollreffgenua nur ein wenig herauslassen, damit ich nicht wiede ganz nach Ost abtreibe. Aber es regnete mal wieder stark, die Reffleine rutschte unter meinem Schuh durch und die Genua rauschte aus. Von der wild um sich schlagenden Genuaschot bezog ich dann kräftig Prügel. Besonders schlimm hat es meine rechte Hand erwischt. Darum kann ich auch nur ganz langsam mit zwei Fingern diesen Eintrag schreiben. Aber es ist nichts gebrochen, nur stark angeschwollen.
So habe ich dann gleich 2 neue Handycaps, das fehlende Segel und die jetzt fehlende Hand. Eigentlich hätte ich zur Zeit gerne 4 Hände, um mich und Dinge festzuhalten. Mal sehen, wie ich mit einer Hand zurecht komme. Vielleicht wird es ja auch bal wieder besser.
Gerade hat der Wind etwas nachgelassen. Nun müsste er nur noch die Richtung etwas wechseln, damit ich langsam mal wieder in Richtung Küste segeln kann. Ich bin jetzt nämlich ungefähr 300 Seemeilen von der Küste entfernt.
Aber… allet wird jut, dauert nur noch ein Weilchen. 🙂
Liebe Grüße von dem Stephan
Meine Position um 19:00 UTC: 35° 48 S und 046° 23 W
PS von Nela: Ihr könnt euch vorstellen, wie es mir geht. Nein, nicht gut, gar nicht gut. Ich zähle die Stunden in Seemeilen, die Stephan irgendwann wieder näher an die Küste kommt und Kurs auf Punta del Este anlegen kann. Das ist der erste Hafen bzw. Marina, in der er in Uruguay ankommen kann und an der man auch eine Mooringboje aufnehmen kann. Ich wünsche es mir so für Stephan und ich wünsche es für uns beide. Die Nacht ist für mich keine gute …
1 Kommentar
wolfgang
11. Juni 2016 um 14:04 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
hallo Stephan,
mal eine wetterprognose von mir, wenn deine koordinaten 35° 48 S und 046° 23 W stimmen.
Dann bist du 350sm vor der küste und 430sm von Punta del Este entfernt.
das ganze mit https://www.windyty.com/ online recherchiert
Der wind in dem gebiet kommt z.zt aus S und wird schwächer
am Mo morgen nur bis zu12knt
am Di hat der wind auf N gedreht
am Mi kaum wind
ab Do aufbau leichter wind aus SO bis 20knt, wenn du glück hast
diese situation soll bis zum Mo anhalten
Wenn du auf eine gerade richtung Punta del Este fährst kommt bei 295sm vor dem ziel eine starke strömung aus S 40sm breit
danach ist wenig strömung
bei 160sm vor dem ziel fängt ein starke strömung richtung S an breite 40sm, danach geringe strömung
vielleicht hilft es dir
gruss Wolfgang