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Atlantiküberquerung Tag 10

Hier Bernhard: Ich habe ein Problem und bitte um Hilfe, nachdem heute über Funk kein Azt zu erreichen war. Was vor 9 Tagen als Stich oder kleine Verletzung an der Wade begann, ist mittlerweile zu einer handtellergroßen Beule mit gespannter Haut ausgewachsen. Schmerzhaft bei Berührung oder Strecken des Beins, leicht eitrig, fühlt sich wie ein überdimensionaler unreifer Pickel an. Im Muskel ist eine massive Verdickung zu spüren, anfangs nussgroß, nun mit 10 x 10 x 5 cm, Tendenz wachsend. Das ganze Bein unterhalb des Knies ist geschwollen. Sonst geht es mir gut.
Ich mache mir – ca. 10 Tage vom Arzt entfernt – Sorgen: Muss ich das ernst nehmen und wenn ja, was mach ich dann (Breitbanantibiotikum?, Zugsalbe?) oder darf ich es ignorieren?
Kann mir jemand dazu was sagen oder einen Mediziner befragen? Antworten im unteren Kommentarfeld des Blogs wird von Cornelia gelesen und sie kann die Antworten an uns weiterleiten. Danke.
Bernhard

Und jetzt icke wieder mit den Lapalien des Tages…
Die Nacht war recht anstrengend, weil wir mal wieder unter Genacker und mit böigem Wind unterwegs waren. Das bedeutete mal wieder: Ständiges Beobachten des Kompasses und Steuern von Hand. Wenn dann die 3 Stunden Handsteuern rum sind, ist man auch reichlich groggy.
Beim Wachwechsel habe ich dann noch die Angelrute auf Kelb (Meerespflanzen) kontrolliert. Und siehe da, ein Fisch, ich denke es war ein 40cm langer Seehecht, hing an der Angel. Ich weiß nicht, wie lange der Ärmste schon hinter uns her gekrault ist. Meine Angelrolle habe ich so eingestellt, dass sie erst ab einem recht kräftigen Zug zu knarren anfängt. Und sein Gewicht hat ganz offensichtlich nicht ausgereicht.
Wir haben uns noch überlegt, ob wir aus dem dünnen Kerlchen eine Mahlzeit machen, aber dann haben wir uns dazu entschlossen, ihm die Freiheit zurückzugeben.
Zusätzlich zu Bernhards Pech mit den Verletzungen kam auch noch ein Steckerdefekt an seinem Lieblingsspielzeug, einem Tablet PC. Mit diesem Teil kann er Musik hören, Spiele spielen, Bücher lesen etc. Wir werden versuchen, wenn es die Windverhältnisse zulassen, den Generator zu starten, um den Lötkolben anzuwerfen und so eventuell den Stecker zu reparieren.

Und so bleibt es weiterhin spannend. Bald haben wir nach Meilen die Hälfte der Strecke bis Fernando de Noronha erreicht. Wir rechnen mit dem Bergfest heute Nacht.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und mache mich auch sofort über das Funkgerät her, um diesen Eintrag wegzuschicken.

Liebe Grüße von Stephan und Bernhard

unsere Position:
06° 43 Nord und 024° 15 West

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