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Atlantiküberquerung Tag 2

Atlantiküberquerung 2. Tag – Was ist so passiert am ersten Tag auf See? Mir tun die Pfoten weh vom vielen Fall hochziehen und Rollreffleine anziehen. Der Wind war einfach zu wechselhaft bzw. nicht vorhanden. Und wenn mal eine kleine Brise aufkam, habe ich Segel gesetzt. Wenn die Segel wieder wie verrückt geschlagen haben, habe ich sie wieder geborgen. Und so war immer etwas zu tun. Außerdem habe ich die Mastklemme für das Genuafall erneuert, die mir gebrochen ist. Glücklicherweise hatte ich noch die Gleiche dabei. Dann habe ich die Membrane des Wassermachers gereinigt, was auch ein paar Stündchen gedauert hat.

Zum Sonnenuntergang war dann aber alles geschafft und wir wurden durch ein Delphinschauspiel bei roter Sonne belohnt. Das war eine große Schule von ca. 100 Delphinen. Ich habe die Tiere noch nie so hoch und weit aus dem Wasser springen sehen. Manchmal in Formation, manchmal mit Salto. Sagenhaft! Ich dachte noch, davon sollte ich einen Film machen und in den Blog stellen. Aber das wäre zu kitschig geworden, und so erspare ich euch das. 🙂

Die Nacht war so wechselhaft und schwachwindig, wie der Tag, und so gab es auch in der Nacht den einen oder anderen Segelwechsel. Kurz nachdem ich mich zu meiner verdienten Freiwache um 6:00 Uhr in die Koje gelegt hatte, schrie Bernhard:“ Fisch!“ Ich hörte die Rolle schon knarren wie verrückt. Also raus im Schlafanzug und an die Angelrolle. Die Thunfische, die ich bisher gefangen hatte, waren Kindergeburtstag gegen dieses Monstrum. Aber ich konnte ihn ziemlich dicht herankurbeln, da ging er immer von links nach rechts hinter dem Schiff her. Er war aber noch sehr tief, ich konnte ihn noch nicht sehen, als die kräftige Angelschnur riss. Schade! Wir hätten ihn doch gerne wenigstens gesehen… Einerseits hätten wir gerne mal so einen großen Fisch geangelt, andererseits war das einfach eine Nummer zu groß für uns.

Dann haben wir uns erstmal ein leckeres Frühstück bestehend aus gezuckertem türkischen Tee, Dosenbrot von Lidl aus Teneriffa (für Bernhard mit echter Butter), Tomate, Käse, dunkle Schokolade, und Marmelade. Das gab mir die Kraft für ein paar neuerliche Segelwechsel…

Ich hoffe, dass wir bald mal auf den Passatwind treffen, von dem so viele Segler vor uns geschwärmt haben.

Bis morgen denn… viele liebe Grüße von Bord der CHENOA

Position 13°02 Nord, 017° 58West

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