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Anfängersprachkurs Niederbayrisch verschoben

IMG_0082Eggenfelden – Nun sind wir Bayern, Niederbayern sogar! Die Anmeldung war ganz unkompliziert, kein Anstehen, kein Warten, ein netter Herr vom Rathaus hat uns „eingecheckt“. Eggenfelden hat nun 12.829 Einwohner, also zwei mehr, als auf der Internetseite von Eggenfelden beschrieben. Es ist ein nettes kleines Städtchen mit einem hübschen Stadtkern. Und einen Markt auf dem großen Platz hat es auch. Versetzt dazu gibt es eine Straße mit Rieseneinkaufscentern. Dort gibt es alles, was man so braucht oder auch nicht. Es ist schon schade, dass die ganzen Innenstädte langsam veröden, weil kein Mensch mehr dort einkauft. Dennoch, in der Innenstadt gibt es nette Kneipen und vor allem das Wirtshaus Hahn hat es uns angetan. Der Mittagstisch dort ist einfach genial. Und man weiß sogar, von welchem Bauer man den Ochs oder das Lamm isst. Das steht vorne an der Schlachttafel. Im Gasthaus Hahn geht es ruhig zu, obwohl viel los ist. Das hat uns sehr gut gefallen. Ob wir jedoch einmal später nach Eggenfelden ziehen oder wohin es uns verschlägt, das steht alles noch offen. Deshalb haben wir den Sprachkurs erst einmal auf Eis gelegt.

In Stephans Haus haben wir nun alles Hab und Gut untergestellt, woran unser Herz hängt. Das ist nicht viel, aber dennoch einige Kartons und Möbel. Stephan meinte zwar, wir sollten dies auch gleich wegwerfen, aber so einfach kann ich mich von einigen Dingen nicht lösen. Es ist sowieso ganz schön heftig, sein Leben so zu verändern, wie wir es tun. Es sind so viele Abschiede im Moment. Esslingen, die Stadt in der ich geboren und viele Jahre gelebt und gearbeitet habe, zu verlassen, tut schon weh. Ich kenne viele Menschen in Esslingen und morgens mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Arbeit zu gehen, am Marktplatz anzukommen, die Rathausglocken zu hören, war für mich Heimat. Menschen zu grüßen, die ich kannte, entfernte Bekannte, Freunde und viele, mit denen ich gelebt, gearbeitet, Politik gemacht habe. Die Stadt kannte ich wie meine Westentasche. Ich habe fast 30 Jahre Stadtführungen in Esslingen gemacht und die Wege, Gebäude und Kirchen sind mir vertraut. Das soll ich nun alles aufgeben? Ja, das wollte ich und will es noch immer. Natürlich freuen wir uns über das Neue in unserem Leben, aber im Moment stehen Abschiede an. Und darüber dürfen wir auch traurig sein.

Von Eggenfelden aus sind wir am nächsten Tag wieder nach Esslingen aufgebrochen. Wir kamen in eine zunehmend leere Wohnung. Nun haben wir nur noch die Dinge um uns herum, die wir mit aufs Boot nehmen oder vollends entsorgen. Es kommt noch der Maler und dann dürfen wir die Wohnung übergeben und wir werden als nächstes wieder nach Berlin fahren. Denn auch dort steht uns noch ein Abschied bevor, die Beerdigung von Stephans Vater.

 

 

1 Kommentar

  1. Michael Ziegler

    Hallo Cornelia, hallo Stephan,
    ich wünsche Euch auf allen Meeren der Welt, immer eine handbreit Wasser unterm Kiel,
    Michael aus Eggenfelden

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