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Mal wieder einen Berg erklimmen

Rechts hinten sieht man den Pico de Papagaio herauslinzen.Abraoo – Ilha Grande / Gestern durften wir mal wieder so richtig zeigen, was in unseren Beinen steckt. Da wir hier in Abraoo an einer schönen (fremden) Ankerboje liegen, von der wir noch nicht verjagt wurden, haben wir uns entschieden, eine längere Wanderung in den Regenwald zu machen. Wir wollten die Brüllaffen ja nicht nur vom Strand aus hören, sondern auch mal sehen! Die Insel hat ein bestens ausgestattetes Wandernetz und so entschieden wir uns für die Wanderung auf den höchsten Gipfel, den Pico Papagaio, mit 982 Metern. Innerhalb von 4 km ging es also fast immer bergan, wir stapften die natürlichen Wurzeltreppen hoch, kühlten unsere Füße in einem kleinen Bach und weiter ging es nach oben. Die Brüllaffen haben wir nicht zu Gesicht bekommen, doch die Dichte der Exkremente ließ darauf schließen, dass sie auch an den Plätzen am Wegesrand waren. Es sind wohl scheue Tiere. Nach 3 ½ Stunden Wanderung, zum Glück ist der Wald so dicht, dass die Sonne kaum durchkommt und wir somit bequem im Schatten laufen konnten, waren wir auf der Spitze angelangt. Der Ausblick über die Inselwelt war gigantisch. Wir sahen die Strände und Buchten in alle Himmelsrichtungen. Die Mühe hatte sich gelohnt. Auf dem Foto ist es der rechte kleine Steingipfel, den man im HIntergrund sieht – nicht der poppelige vordere!

Der Abstieg war fast so beschwerlich wie der Aufstieg, 2 ½ Stunden ging es wieder den Berg hinab, über Steine und Wurzeln. Die Beine waren ganz schön müde, als wir uns ermattet in einem Restaurant in der „Pousada-City“, wie Stephan sie genannt hat, niederließen. Pousada-City deshalb, weil sie eigentlich nur aus kleinen Pensionen besteht und ganz auf den Tourismus abgestellt ist – allerdings sehr schön. Kein Auto- oder Mopedlärm. Wenn man irgendwo sitzt, hat man das Gefühl, jetzt müsste doch ein Auto vorbeikommen, aber nichts. Selbst die Transporte von den Schiffen zu den Läden wird mit kleinen Handwagen vorgenommen. Einfach herrlich – wie lange noch, fragen wir uns, bis sich auch hier die Bequemlichkeit durchsetzt. Was jedoch sehr angenehm ist, dass man hier überhaupt nicht angesprochen wird und aufdringlich in eine Restaurant etc. gezogen wird. Selbst die Eier, die wir bei einem Bauernhof bekommen haben, wären kostenlos gewesen, das konnten wir aber nicht auf uns sitzen lassen.

Nach einem kräftigen Fleischgericht am Strand und einer Pina Colada auf dem Boot wankten wir beide kurz nach Sonnenuntergang in unsere Kojen. Und trotz Party im Backpackerhotel an unserem Strand schliefen wir tief und fest bis zum Sonnenaufgang. Nun haben wir uns wieder mit frischem Obst und Gemüse verproviantiert, essen in einer „Comida a Kilo“ und werden uns wieder von der Boje lösen, um die Einsamkeit der nächsten Bucht zu genießen. Das wir an einer Boje liegen hat auch den Vorteil, dass wir die Ankerkette nicht immer wieder vom Schlick befreien müssen und Stephan immer wieder die Ankerkette mühselig putzen muss.

Soweit von heute, die nächsten Tage sind wir wieder Internetfrei! Bitte keine Anrufe oder E-Mails von uns erwarten. Wir sind hier wirklich weit weit weg… Bis Mitte nächster Woche wollen wir in Paraty sein – UNESCO-Weltkulturerbe ….

Herzliche Grüße von

Nela und Stephan

 

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