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Mal wieder auf dem Weg nach Uruguay

Da der Wetterbericht etwas Wind vorausgesagt hatte, wollte ich die Gelegenheit natürlich nutzen, wieder ein paar Meilen in Richtung Uruguay zu kommen.  Ich hatte mir den Wecker auf 0:00 Uhr gestellt und bin sogar eine halbe Stunde früher aufgestanden. Der Windgenerator hörte gerade mal wieder auf zu drehen, dafür setzte ein leichter Regen ein. Na prima, ich liebe eine verregnete, kalte Nacht im Cockpit:-( Dann hab ich mir erst mal ein kräftiges Frühstück bestehend aus 2 Spiegeleiern, Käse, Marmelade, Toast und Kaffee gemacht, hab das Schiff klar gemacht und den Anker hochgekurbelt. Alles easy, alles jut. Der Regen hatte mittlerweile auch wieder aufgehört, und so konnte ich ein wenig von meinem Ankerplatz wegsegeln.
Nach einer halben Stunde hatte ich den Wind allerdings wieder genau von vorn, und ich musste wieder den Motor anwerfen. Der Motor lief dann auch noch die ganze Zeit, bis ich aus dem Kanal zwischen Festland und der Ilha Santa Catarina durch war. Als ich dann wieder im offenen Meer war, kamen sie wieder, die Wellen… Aber alles jut.

Es dämmerte langsam und ich machte knappe 2 Knoten Fahrt. So ist das auch den ganzen Tag geblieben.
Ich habe eine starke seitlche Strömung, die mich glücklicherweise nicht an Land, sondern aufs Meer treibt. Obwohl ich den Bug laut Kompass in Richtung Süd, genau gesagt 170° gerichtet habe, ist mein Kurs über Grund laut GPS 100°. Ich habe also einen Strömungsversatz von 70°. Das ist ’ne ganze Menge. Aber ich will nicht meckern, Hauptsache ein gaanz klein wenig voraus. 🙂

Ich hoffe, dass die Strömungsintensität schwächer wird, wenn ich weiter im Tiefen bin. Zur Zeit ist es hier nämlich mit 70 Meter Wassertiefe noch immer recht flach. Ca. 100 Meilen vor der Küste wird es erst wieder richtig tief.

Zusätzlich zu der Gegenströmung bremst mich auch noch mein starker Bewuchs am Rumpf. Die Muscheln und Algen hatten in der brasilianischen Kloake ja die besten Wachstumsbedingungen. Aber da muss ich jetzt durch. Vor Uruguay werde ich die Muscheln nicht mehr abkratzen können.

Für morgen ist ein frischer Westwind angesagt. Hoffentlich stimmt das. Wenn er nicht zu frisch ist, melde ich mich morgen wieder mit einem Lagebericht.

Bis denn, macht’s jut und seid ganz herzlich gegrüßt von dem Stephan

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