Was issn das für´n Titel, werdet ihr euch fragen. Aber das war es, was wir gestern den ganzen Tag gemacht haben. Wir haben um 11:00 Uhr mit ablaufender Tide von der Mooring Boje abgelegt. Von da an haben wir versucht, durch den Kanal zwischen Ilhabela und dem Festland in Richtung West zu segeln. Wir mussten natürlich kreuzen, weil wir den Wind wieder genau von vorn hatten. Anfangs ging es noch recht gut, und wir konnten auch die stark befahrene Strecke, wo gleichzeitig 6 Fähren im Einsatz waren, kreuzen. Kurz darauf aber, als dann auch noch der Strom gegen uns war, fuhren wir 2 Knoten rückwärts! Und das war langsam aber stetig wieder auf die Fähren zu. Da blieb mir mal wieder nichts anderes übrig, als den Motor anzuwerfen. Und so krochen wir langsam dem Ausgang des Kanales entgegen. Um 03:00 Uhr nachts war es dann geschafft. Ich konnte den Motor wieder ausschalten und nur unter Segeln weiterkreuzen unserem Ziel, der Ilha do Guaraú entgegen.
Die See war nun sehr ruppig, was zur Folge hatte, dass Roman die leckeren Bratkartoffeln vom Abend wieder aus dem Gesicht fielen. Er musste also in der Koje bleiben und wir hoffen, dass das in ca. 2 Tagen, so wie üblich, wieder vorbei sein wird. Bis dahin muss ich dann die Nachtwachen übernehmen. Aber mittlerweile habe ich auch schon wieder die Windfahnensteuerung aktiviert und kann so auch mal ein Nickerchen machen oder diesen Blogeintrag schreiben.
Im Augenblick halten wir auf die Ilha Alcatrazes zu. Das ist zwar militärisches Sperrgebiet und wir haben heute auch schon ein Marineschiff gesehen, aber son bisschen werden wir wohl in die Sperrzone hineinsegeln und vielleicht, wenn wir es vor Dunkelheit schaffen, auch sogar ankern. Die Ankerverbotszeichen in der Seekarte sind sicherlich veraltet… 😉
Ich melde mich also wieder entweder aus dem Militärgefängnis oder von Bord der Chenoa.
Seid ganz herzlich gegrüßt von dem Stephan
Position um 18:00 UTC 23° 54 Süd, 045° 321 West