Taraffal, Santiago, Kapverden / Nach knappen anderthalb Tagen und ca. 150 Seemeilen sind wir gestern gut in Taraffal angekommen. Die Überfahrt von Mindelo ging recht schnell mit gutem Wind und allerdings auch guten Wellen, so dass wir beide am Essen sparen konnten… Es ist schon komisch, wie schnell man die Seebeine verliert, wenn man nur zwei Wochen in einer Marina liegt. Wir liegen in einer sehr schönen Bucht mit einigen anderen Seglern vor Anker. Auch die Marlin, die ich schon lange und gerne virtuell auf ihrer Reise verfolgt habe, liegt hier – siehe www.sy-marlin.de. Gestern haben wir ein Bierchen mit der Crew und dem Skipper getrunken und uns ein wenig von dem harten und entbehrungsreichen Leben eines Fahrtenseglers erzählt. Aber Michael (der Skipper) hat schon etwas andere Segelmotive, als ich – er hat aber auch schon eine Weltumsegelung mit Frau und zwei kleinen Töchtern hinter sich. Er hat ein größeres, in meinen Augen luxuriöses Schiff, das er mit zahlungskräftiger Crew segelt. Mit anderen Worten: Er muss mit seinem Schiff Geld verdienen, während ich aus Spaß an der Feude mit Crewmitgliedern segeln darf, die sich nur an der Bordkasse beteiligen oder noch einen kleinen Zuschlag zahlen.
Heute sind wir mit unserem Bananaboot an Land gerudert und haben uns die Stadt – na ja, eigentlich mehr das Dorf, angesehen. Es ist sehr schön hier. Entspannt, mit netten Menschen und sogar ein paar Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants gibt es hier. Auch ein Touristenbüro haben wir ausmachen können und wir haben uns gleich nach Sehenswürdigkeiten erkundigt. Die gibt es, und so werden wir sicherlich spätestens übermorgen mit dem Aluguer (Zusteigetaxi) ein wenig die Insel erkunden. Wir lassen es uns noch offen, wie lange wir noch hier bleiben werden, bevor wir zur nächsten Insel weiterziehen werden.
Ganz herzlich grüßt der Stephan