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Warten auf Ersatzteile und was passiert, wenn man den Kopf ausschaltet

Die Qualität des Essens bei Veronika und Robert war um Längen besser als die des Handyfotos. Es gab Tunfischsteak mit vielen leckeren Beilagen

Nun sind wir also wieder in Mindelo. Wir buchten 2 Tage Marina. Das sollte reichen, um die kleinen Reparaturen vorzunehmen, das Paket mit den Windgeneratorblättern von der Post abzuholen, Wasser zu tanken, Wäsche zu waschen und uns selbst mal wieder zu duschen … 🙂

Da war nun ziemlich viel in meiner Birne zusammengekommen, woran ich parallel dachte. Dann wollte ich noch mit dem restlichen Wasser aus meinem Wassertank ein paar total versalzene Wäschestücke waschen. Dann ging das Wasser zu Ende. Dann wollte ich nur schnell noch Wasser auffüllen. Schnell den Schlauch rausholen, am Steg an der Zapfsäule anschließen. Kein Wasserdruck. An einer anderen Zapfsäule anschließen. Druck da. Filter vorschalten, Tank aufschrauben, Schlauch rein, Wasser marsch! Zurück zur Waschmaschine. Pfffff macht der Tankentlüfter. Ist normal, wenn die Luftblase im Tank entweicht. Aber was dann rauskam, war Diesel… Ratter, ratter, ratter machte es in meiner Birne. Warum kommt Diesel aus meinem Wassertank???? Ratter, ratter, Goooong!!! Das kann nur dann passieren, wenn man Wasser in seinen Dieseltank einfüllt. Suuuper! Wenn ich ne Flinte gehabt hätte, hätte ich mich auf der Stelle für soviel Dummheit erschossen. Aber es hilft alles nichts. Zu dem ganzen Scheiß, den ich an der Backe hatte, habe ich mir noch einen weiteren total überflüssigen Scheiß dazugeladen. Aber alles Lamentieren hilft nichts, eine Lösung musste her.
Der Dieseltank war mit 350 Litern randvoll. Und abpumpen ist nicht einfach. Wo hinein? Wir liegen ja nicht an einer Tankstelle mit Absaugpumpe… So legte ich den Tank mal wieder frei, schraubte die gefühlten 100 Schrauben von der großen Inspektionsluke ab und pumpten mit meiner kleinen elektrischen Bilgenpumpe eine Diesel Wasser Melange vom Boden des Tankes ab.
Bernhard hatte dann die gute Idee, eine kleine Handpumpe zu nehmen, mit der man gezielter und dosierter absaugen könnte. Das hatte er nun davon. Nun musste er pumpen, während ich mit meinem ganzen Arm im Diesel den Saugschlauch an den tiefsten Punkt des Tankes hielt und so das gesamte Wasser absaugen konnte. Immer wenn 20 Liter abgesaugt waren, brachte ich das Gemisch zu einer Tankstelle zum Entsorgen. Ein schöner Abendspaziergang. Aber nach 3 Spaziergängen war es geschafft. Falls noch eine kleine Menge Wasser zusammenkommen sollte, wird sie hoffentlich von meinem Wasserabscheider eingefangen.

Die Sendungsverfolgung von DHL ist schon ne tolle Sache. Da konnte ich sehen, dass die Rotorblätter nun angekommen sind, der Adressat benachrichtigt wurde und ich die Sendung nur noch abzuholen brauche. Das ist die Theorie. Die Praxis war die Auskunft von der Hauptpost in Mindelo:“ hier ist nix für dich angekommen“. Nun gibt es glücklicherweise einen sehr hilfsbereiten Mann, der mir auch gleich seine Hilfe bei der Suche nach den Rotorblättern und dem Beschaffen eines neuen Pendelruders anbot. Es ist Milan, der Stützpunktleiter von Transocean hier in Mindelo.

Zuerst nahm ich Kontakt zum Hersteller der Windsteueranlage, Peter Förthmann, auf. Er gab mir den Rat, das Pendelruder in Holz nachbauen zu lassen. Die Maße schrieb er mir auch.

Milan ließ dann das Pendelruder bei seinem Schreinernachbarn nachbauen. Mittlerweile ist es sogar schon eingebaut und sieht sehr hübsch aus. Aber mit der Suche nach den Rotorblättern sind wir noch nicht weitergekommen. Darum haben wir uns erst einmal in das Ankerfeld neben den Sportfishing Club von Mindelo verlegt. Hier liegen wir sicher und ruhig mit dem Buganker und einer Heckleine an einem Mooringstein.

Aber es gibt glücklicherweise auch Schönes zu berichten. Gestern Abend besuchten uns Veronika und Robert von der Seven Seas. Cornelia und ich trafen die Beiden das erste mal in Sardinien, dann wieder in Cartagena, Spanien und jetzt wieder hier. Es ist sehr schön Freunde wieder zu treffen und über das in der Zwischenzeit erlebte zu erzählen. So waren wir auch gleich an unserem ersten Abend zurück in Mindelo bei ihnen an Bord zum Abendessen eingeladen. Und was die Beiden da gezaubert hatten, schmeckte nicht nur sehr gut, es sah auch phantastisch aus. Da ist es immer etwas schwierig, etwas Ebenbürtiges zum Gegenbesuch auf den Tisch zu stellen. Wir machten Chili con Carne. Zur Vorspeise gab es mit Anchovis gefüllte Oliven aus Spanien, als Nachspeise den von Veronika zubereiteten Apfelstrudel und von uns noch frischen Joghurt mit selbstgemachter Maracujamarmelade. Dazu wurde Rotwein von einer Weinkooperative aus Teneriffa gereicht, den ich mit meinem Cousinchen Ute gekauft hatte. Wir hatten mal wieder einen sehr schönen Abend.

Am Montag geht die Suche nach den Rotorblättern weiter. Ich werde berichten, ob sie erfolgreich war. Wenn wir dann alles erst mal wieder repariert haben, geht es an die Verproviantierung für den nächsten Reiseabschnitt.

Liebe Grüße von dem lieben Stephan

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