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Ankerstreß auf der Ilhabela

Gestern Mittag ging ich mit einer gaanz leichten Brise vor der schönen Insel Anchieta Anker auf. Mein Ziel war die Marina vom Yachtclub Pinda auf der Ilhabella.  Es war mal wieder ein Wechsel aus langsamem Segeln und Motoren, das Übliche eben. Zum Sonnenuntergang rollte ich sogar mal wieder die Genua aus und ließ mich mit ca. 3 Knoten in den Kanal zwischen der Ilha Bella und das Festland ziehen. Dann war aber wieder der Wind weg und es ging weiter in Richtung Marina unter Motor.

Kurz vor der Marina war ein Ankerfeld in der Karte verzeichnet, dort wollte ich ankern. Ich fuhr also langsam in Richtung Ufer und leuchtete mit meinem Handscheinwerfer die Gegend um das Boot ab. Ich sah ein paar Mooring Boyen die mit Reflektoren versehen waren. Kurz vor diesem Boyenfeld sollte der Anker fallen. Als das Eisen eingegraben war, kam ich ganz dicht neben einer Mooring Boye zum Stehen. Ich dachte mir: Die schnappste dir und holst den Anker wieder hoch, dann biste morgens schneller klar.
Aber ich musste leider feststellen, dass der Anker nicht mehr frei kam. Irgendwer hält da fest. Schweren Herzens löste ich mich wieder von der Mooringboje und versuchte in Vorwärts- , Rückwärts-, Seitwärtsfahrt den Anker wieder frei zu bekommen. Nix zu machen. Tauchen? Ich hasse den Gedanken bei trüber Sicht und 7 Meter Wassertiefe zum Anker runterzutauchen. Natürlich nicht mehr nachts, da ist ja nun gar nichts zu sehen. Nun bin ich auch nicht der große Taucher. Auf 7 Meter komme ich zwar runter, dann ist aber die Luft aus und ich kann da nicht mehr lange an der Ankerkette werkeln. Mit Tauchausrüstung runter? Auch wieder so ein Riesenaufwand.  Mit dem Problem im Kopf schlafen gehen? Seehr ungern. Also erst noch eine Weile sacken lassen und dann noch ein paar mal probiert und siehe da, der Anker kam wieder frei. Das Ankerbier, dass ich dann klatschnass geschwitzt im Cockpit getrunken habe, hat dann obergut geschmeckt, kann ich euch sagen.

Nach einem guten Schlaf habe ich dann heute morgen das riesige Bojenfeld gesehen. Es sind weit über 50 Boyen und icke mitten mang. Kein weiteres Schiff liegt hier. Aber die Marina ist ganz dicht dran.  Vor dem Anlegen in der Marina so ganz allein habe ich noch etwas Muffe, aber ich hoffe, ich werde Hilfe von Marineros bekommen, die mir die schon vorbereiteten Leinen abnehmen können.

Heute und in den nächsten Tagen werde ich erst mal wieder einklarieren, Wasser und Diesel bunkern, Wäsche waschen und den Kleinkram machen, der so gemacht werden muss. Ich melde mich wieder, bevor es weiter geht.
Ganz herzlich grüßt der Stephan

Position: Marina Yachtclub Pinda auf der Ilhabela 23° 45 Süd,  045° 21 West

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