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Milos – die farbige Insel

Nun waren wir auch beim Fundort.Adamas – Milos – Wer im Sommer nach Milos kommt, kann die Farbigkeit der Steine bewundern, rot, weiß, grau, lila, blau bis schwarz – Perlit, Kaolin, Obsidian, Bentonit – sehr viele Bodenschätze gab und gibt es hier auf der Insel, die aus Lava besteht, immer noch und werden hier abgebaut. Wir durften mit einem erfahrenen Bergbauingenieur und seiner Frau, die die Insel schon seit 50 Jahren kennen, die Insel umwandern und vieles erfahren. Schöner können wir es kaum haben mit so wunderbaren Menschen an unserer Seite.

Dazu kam eine wahre Blütenpracht, denn nach der feuchten und kalten Winterzeit blüht nun alles gleichzeitig. So wanderten wir entlang blühender Wiesen, die nach Kamille und Salbei duften und die wirklich das ganze Farbenspektrum – rot – blau – gelb – umspannen, dazu saftig grüne Wiesen. Dazu blauer Himmel, ruhige See – ein Genuß für die Seele nach den stürmischen Zeiten und der Kälte der letzten Zeit. Wir besuchten die Katakomben, in denen vor 1.700 Jahren rund 2000 Christen begraben wurden (wieso, weshalb – das bleibt uns ein Rätsel). Die Gräber waren aber kunstvoll ausgegraben und es gab auch etliche Grabbeigaben. Wir fanden die Stelle, an dem die Venus von Milo von einem Bauern 1820 gefunden wurde, und die er einem französischen Kapitän für ein paar Pimperlinge verkaufte, der gerade sein Schiff dort im Hafen liegen hatte. Seither steht die schöne Venus, das Ideal einer schönen Frau, im Pariser Louvre und erfreut dort die Kasse der Franzosen. Wir liefen hinauf ins Dorf Plaka mit den vielen verwinkelten Gässchen, das ganz versteckt auf einem Hügel thront und von der Küste nicht zu sehen ist, damit Piraten und feindliche Seefahrer die Siedlung nicht gleich fanden.

Es gibt sehr viel zu sehen auf der Insel. Das Osterfest ging sehr beschaulich an uns vorbei. Die Familien schmausten Lammkeulen und gegrillte Schafe, die Geschäfte waren geschlossen, am Samstagnacht gab es eine Messe und danach Böllergeknall wie bei uns an Silvester. Man traf sich in Cafes und Restaurants, ging am Kai spazieren und war noch unter sich, denn noch immer sind wenige Segler und Touristen unterwegs.

Heute legen wir noch einen Putztag ein. Es ist fast schon wieder eine Woche her, dass wir hier in Milos anlegten. Wie schnell die Zeit vergeht. Stephan baut die Windfahnensteuerung wieder an, die wir wegen des starken Sturms abgebaut hatten, damit sie nicht an den Steg rumst. Das Boot wird nochmals vom Salz befreit und wir leisten uns eine Außendusche auf dem Steg. Ansonsten geben wir uns oftmals mit Katzenwäsche zufrieden, aber seit es wärmer ist, wird immer öfters auch mal die Außendusche aufgedreht. Und dann freuen wir uns auf den nächsten Stop – Kythera – eine Insel am Ende der Pelepones. Unser letzter Stopp vor Sizilien. Die 80 Seemeilen werden wir dorthin heute Nacht segeln und wir freuen uns, am nächsten Morgen dort in einer Bucht unseren Anker werfen zu können.

Herzlich grüßt euch
Nela und Stephan
Wetter: 27 Grad Celsius, Wind 2 – 5 kn/h, Sonne

1 Kommentar

  1. Friederike Grubwinkler

    Hallo Nela, hallo Stephan,

    danke für die schönen Bilder und netten Berichte, die ihr ins Netz stellt.
    So hat man manchmal fast das Gefühl, man ist ein bißchen dabei auf der großen Reise.
    Auch wenn ich von dem ganzen technischen Kram (das Wort Nirosta-Schwanenhals verwirrt mich immer noch) nichts verstehe, diesen herrlichen Hefezopf kann ich förmlich riechen.

    Ich wünsche euch weiterhin alles Gute bei eurem großen Abenteuer!

    Herzliche Grüße
    Friederike Grubwinkler

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