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In der Caleta Ferrari

Gestern habe ich endlich Diesel bekommen. EIGENTLICH wollte ich ja gerne von einem Tankwagen bedient werden. Wenn die Armada zustimmt, bekommt man die Erlaubnis am Pier für die großen Schiffe anzulegen, und der Tankwagen kann einem Diesel geben. Aber die Erlaubnis habe ich nicht  bekommen, weil gerade ein Schiff entladen wurde und der Pier sowieso gerade repariert wird.Gerne wäre ich sowieso nicht an den Pier mit den hohen Pollern gegangen, das ist nicht ungefährlich für Segelboote, aber mit viel Vorsicht und bei gutem Wetter wäre es wohl gegangen.
Die andere Möglichkeit ist, sich Kanister füllen zu lassen, an Bord zu schleppen und einzufüllen.
EIGENTLICH ist das aber auch verboten, weil beim Einfüllen etwas Diesel ins Wasser laufen könnte.
Aber die Armada drückt zur Zeit noch ein Auge zu, und ich konnte Diesel von Kanistern tanken. Es ist aber ungewiss, wann das auch noch kontrolliert und strikt verboten wird.

Segelyachten gegenüber gibt man sich hier sehr umweltbewusst. Wenn man aber den Berichten glauben darf, machen Fischer ihren Ölwechsel direkt ins Meer, weil das Altöl nicht gesammelt wird.

Ich bin sowieso etwas enttäuscht, was die Freizügigkeit des Segelns in dieser Region anbetrifft. EIGENTLICH wollte ich nämlich einen schönen Rundkurs fahren. Erst durch den Beagle Kanal in Richtung Westen in den Pazifik . Auf dem Wege wollte ich ein paar schöne Ankerbuchten mit Gletscherblick anlaufen. Danach sollte es aus dem Beagle Kanal heraus in Richtung Süden durchs offene Meer und dann in Richtung Osten um das Kap Horn herum gehen. Aber das wurde mir nicht genehmigt. Ich darf nur einen ziemlich strikt vorgegebenen Kurs durch den Beagle Kanal fahren und dann wieder zurück nach Puerto Williams. Danach könnte ich eine zweite Tour zum Kap Horn machen, aber auch wieder auf einem strikt vorgegebenen Kurs. Dieser Kurs geht nämlich an „Überwachungspunkten“ vorbei. Ich muss mich nämlich über Funk zweimal täglich mit meiner Position melden.

Nun kann man der Armada zu Gute halten, dass sie ja das Beste für uns arme hilflose Segler will. Aber was mache ich nur, wenn ich wieder auf dem offenen Meer bin und mich keine Armada retten kann?
Kaum vorstellbar! 🙂

Nu ja, ich muss es halt nehmen, wie es ist, den Schiet ausblenden und das Schöne sehen und genießen.
Und so stehe ich hier mal wieder alleine in einer großen Ankerbucht, direkt vor einer verfallenen Estancia und kann die Landschaft genießen. Der Blick auf die Berge ist noch nicht ganz frei. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es hier sehr schön ist.

Nun gibts aber erst mal was zu beißen, weil mein Mittagessen ausgefallen ist.

Machts jut bis morgen,
Euer Stephan
Meine Position am 18.1.2017 um 17:00 Uhr:  54° 51’S und 068° 49′ W

 

PS: Chenoa ist immer noch zu verkaufen, ich vertrete mir gerade nur die Füße und schau mir die Umgebung an.

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