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Atlantiküberquerung Tag 27

Weiteres Vogeldrama an Bord der Chenoa.  Ich traue es mich kaum zu schreiben, aber ich habe schon wieder einen Vogel auf dem Gewissen 🙁  Diesmal ist er nach der Kollision mit dem Windgeneratorflügel ins Cockpit zu meinen Füßen geworfen worden. Er war erst einmal total benommen, dann versuchte er etwas zu flattern. Aber ich befürchtete schon, dass er sich etwas, wahrscheinlich seinen Flügel gebrochen hat. Ich habe ihn die ganze Nacht mir gegenüber sitzen gehabt. Am Morgen sah ich dann, dass einige Blutspritzer im ganzen Cockpit verteilt waren. Auch hatte er einige kleine Fische, sicherlich seinen letzten Fang, erbrochen. Ein jämmerlicher Anblick, kann ich euch sagen.
Uns war klar, dass es für den armen Vogel keine Überlebenschance gab. Ich war nun allerdings auch nicht so cool, dass ich ihm eins über die Rübe geben konnte, um sein Leiden zu verkürzen.
Um das Cockpit wieder sauber zu machen, setzte ich ihn hinter das Cockpit, worauf er bald  ins Wasser flatterte. Hoffentlich musste er nicht mehr lange leiden.

Kurz nach Einsetzen der Dunkelheit scheinen diese Vögel ein Plätzchen für die Nacht zu suchen. Da das kein Einzelfall ist, Robert berichtete auch von einem Pärchen, was bei ihnen übernachtet hatte, werde ich nun abends immer den Windgenerator abschalten. Viel bringt er sowieso nicht bei dem schwachen Wind.

Schwach ist der Wind auch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe. Die Windstärke schwankt mal wieder, wie gehabt, zwischen schwach und weniger schwach. Gerade genug, um etwas durchs Wasser zu humpeln.  Aber es sind nun nur noch ca. 70 Seemeilen, und wir rechnen mit einer Ankunft morgen bei Helligkeit.

Robert von der Mari Luise schrieb uns schon, dass es noch ein kleines Plätzchen hinter ihnen im Ankerfeld gäbe. Da werden wir uns dann drauf stürzen.

Heute Abend wird Bier und Sekt kalt gestellt. Den Sekt wollen wir mit Iris und Robert auf unsere gemeinsame vollendete Atlantiküberquerung trinken. Wir freuen uns darauf. 🙂

Morgen kommt dann hoffentlich der 28. und letzte Tag unserer Überfahrt. Nicht, dass ich nicht noch ein wenig weitersegeln könnte, aber eigentlich ist auch jut. 🙂

Unsere Position:
13° 17 Süd und 037° 35 West um 17:00 UTC

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