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2. Tag – Noch 380 Seemeilen bis Banjul, Gambia

Wir sind nun an der Nordküste von Boa Vista vorbeigesegelt. Es wurde dann noch etwas spannend. Obwohl wir ca. 5 Seemeilen Abstand zur Küste hatten, sah ich in der Nähe hohe sich brechende Wellen. In der Seekarte war auch eine „Caution Area“ eingezeichnet. Die Genauigkeit der Karte ist in diesem Bereich nicht gut. Dann kamen wir über ein Gebiet, wo wir nur noch 4 Meter Wasser unter den Kielen hatten. Ich konnte den Meeresboden gut sehen … Da hatte ich doch ein wenig Muffe …
Aber nun scheint dieses Gebiet vorbei zu sein, und ich nehme mir die Zeit für ein paar Zeilen.
Unser heutiges Etmal (Seemeilen durchs Wasser in 24 Stunden) war recht dürftig. 76 Seemeilen. Ich hoffe, die nächsten Etmale werden besser werden.

Gestern hat uns eine mindestens ein Meter lange Dorade begleitet. Das war ein wunderschöner Fisch mit Brustflossen, die schon fast kitschig schön von Weiß am Bauch zu Dunkelviolett gefärbt waren. Sie schwamm über eine Stunde neben und vor uns her. Ich konnte mich kaum satt sehen, aber nach ca. einer Stunde war ich dann doch satt.

Das Angeln gestaltet sich sehr schwierig. Wir haben auf der ganzen Fahrt im Atlantik noch nichts gefangen. Es sieht auch nicht so aus, als ob sich das ändern würde. Hier schwimmen leider sehr viele Wasserpflanzen auf der Meeresoberfläche herum. Manchmal haben sich die Pflanzen (eventuell eine Algenart) zu mehrere Quadratmeter großen Flächen zusammengelegt, manchmal sieht man regelrechte Straßen davon. Beim Überfahren mit dem Angelhaken hängt sich so eine Pflanze gerne ein und verdeckt den Köder, womit er für Fische nicht mehr interessant ist. Die Raubfische, die ich gerne angeln würde, wie Thunfisch oder Dorade, sind nämlich keine Pflanzenfresser :.. Wenn man aus diesen Pflanzen ein gutes Nahrungsmittel herstellen könnte, bräuchte niemand auf der Welt mehr Hunger zu leiden.

Viel mehr ist nicht passiert. Bernhard hört viel Musik und Podcasts oder liest in seinem Tablet. Ich dagegen gucke mehr aufs Meer, die Segel, die Instrumente und justiere die Windfahnensteuerung immer wieder nach.
Zum Frühstück gab es heute eine sehr leckere Papaya mit Haferflocken und Milch, zum Mittag werde ich uns ein paar Nudeln mit geriebenem Käse kochen.

Viele liebe Grüße von Bord zum 3. Advent.
Eurer Stephan

(Blog wieder eingestellt von der Nela)

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